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Spielberichte 1. Herren

Endspiel erspielt

VfL Bochum – HSC Haltern-Sythen III 25:20 (12:9)

Für Fixe: Das letzte Heimspiel in der Bastion NGB gewinnt der VfL durch eine gute Deckung nicht glänzend, aber souverän.

Am 09.03. fuhr der VfL Bochum nach Hattingen, um gegen die HSG Hattingen-Sprockhövel IV eine Harzpille in das Tor zu schmeißen. Neben dem Schmeißen der Harzpille geschah aber noch mehr. Ausgerufen wurden in einer kleinen, überfüllten Kabine von einem aus Kapitänsschonern und Fiege-Resten Zaubertränke brauenden Druiden namens Stroopolix die Bochumer Wochen der Wahrheit. Sieben Endspiele blieben dem VfL damals, sechs davon, um sich am letzten Spieltag in Gladbeck mit einem auch im Amateursport nicht alltäglichen Endspiel belohnen zu können. Der letzte Stolperstein auf dem Weg nach Gladbeck kommt aus Haltern. Das letzte Mal in dieser Saison Heimspiel, das letzte Mal die neue Halle in Wiemelhausen. Der Gast, die dritte Mannschaft der HSC Haltern-Sythen, kommt zum Nachholspiel unter den Flutlichtstrahlern am neuen Gymnasium mit überschaubarem Personal. Im Hinspiel hatte sich der VfL die Zähne am starken Torhüter der Halterner ausgebissen und war in Haltern mit nur 16 geworfenen Toren untergegangen. Im Rückspiel sollen eine volle Bank und das bereits zu einem Markenzeichen gewordene Tempospiel den VfL zu den letzten beiden Heimpunkten der Saison tragen. Zu sehr auf die leichte Schulter sollte der Gast aber nicht genommen werden, stand Haltern doch nicht ohne Grund auf Tabellenplatz Fünf. Der Fokus durch Leo noch einmal geschärft, ein letzter Blick in die Runde der Zuschauer uns los geht’s.

Ins Spiel geht der VfL mit einer durch die letzten Wochen breiten Brust, führt schnell mit 5:2 und präsentiert sich vor allem in der Deckung wach und griffig. Auch der Knorrwart zwischen den Pfosten kauft dem gegnerischen Halblinken den ersten Gegenstoß ab. Diese Bissigkeit hält knappe zehn Minuten, dann bekommt der Steineschmeißer im Halterner Rückraum zu viel Platz und stanzt zwei präzise Löcher ins Tornetz. Aus der guten Anfangsphase kann der VfL nur eingeschränkt Profit ziehen, jedes Tor und jede erfolgreiche Abwehraktion ist jetzt hart erarbeitet. Die notwendige Intensität von der Bank liefert wieder Kraftwürfel Corny, dessen körperliche Präsenz in der Deckung dafür sorgt, dass die Gemüter zeitweise etwas hochkochen. Über 9:6 und 11:8 pendelt sich das Spiel bei einem 12:9 ein, zur Pause führt der VfL mit drei Toren.

Nach 30 Minuten muss sich der VfL ein wenig vorwerfen lassen, aus den vorhandenen Möglichkeiten nicht genug zu machen. Einige unkonzentrierte Aktionen schwächen Bochum, welches in den nächsten 30 Minuten konsequenter im Umschaltspiel und schlauer mit dem Ball sein muss.

Aus der Pause kommt die Stroop-Sieben genau wie zu Beginn gut, trifft durch Leo Hardam und Matthias Plewnia zum 14:9 und lässt sich auch durch die zweite Zeitstrafe für Zaubermaus Alex Cousen nicht aus dem Konzept bringen. Die zwei Minuten Verschnaufpause tun Alex offensichtlich gut und in den 15 Minuten von der 35. bis zur 50. Spielminute, in denen Fabi Gohl zwischen den Pfosten zwei Siebenmeter mit seiner beeindruckenden Aura am Tor vorbeiguckt, drückt der Bochumer Mittelmann dem Spiel seinen Stempel auf. Ballgewinne an der Spitze einer 5-1-Deckung, eigene Torgefahr und gewissermaßen als Krone auf dem frisch gezapften Fiege-Pils ein eingesprungener Gegenstoßpass auf Leo Hardam, den Bochums Springfloh technisch anspruchsvoll fängt und verwertet. Nach 44 Minuten steht es 18:10, ein Gegentor in 15 Minuten und eine bessere Abschlussquote sichern dem Heimteam schon hier die zwei Punkte. In den letzten Minuten kann Bochum die Spannung nicht mehr hochhalten, der Gast aus Haltern kann mit einem 4:1-Lauf noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und am Ende beim 25:20 das Gesicht wahren.

Ein letztes Heimspiel, ein letzter Heimsieg und eine über weite Strecken ungefährdete Vorstellung der Bochumer bleiben unterm Strich. Dass die Mannschaft an einem Mittwoch nach Training am Vortag nicht die gleiche Intensität und Konsequenz an den Tag legen kann wie am Wochenende gegen Scherlebeck ist verständlich. Dass die ersten Gedanken bereits zum Auswärtsspiel in Gladbeck wandern, ist ebenso normal. Trotzdem muss auch ein solches Nachholspiel erst einmal gewonnen werden, denn wie Alex Cousen so gerne betont: Die Gegner haben auch alle schonmal einen Ball in der Hand gehabt. Trotz aller Widrigkeiten hat sich die Mannschaft aber mit Breite und Geschlossenheit ihr Endspiel am 10.05. in Gladbeck erkämpft. TV Gladbeck 2 gegen den VfL Bochum, Tabellenerster gegen Tabellenzweiter, der Sieger ist Meister und steigt auf. Eine bessere Zuspitzung einer solchen Saison kann es nicht geben. Lange Monate von Schweiß, Harz und Handball stehen in den letzten 60 Spielminuten noch einmal auf Messers Schneide. Die Bande Bochumer Buben hat die mannschaftliche Geschlossenheit und der Teamspirit zu Höchstleistungen getrieben und diese Geschlossenheit wird auch im letzten Saisonspiel im Harztempel in Gladbeck der große Trumpf sein. Anwurf ist zur perfekten Zeit um 18:00 in Sporthalle am Heisenberggymnasium. Kommt gelaufen, gefahren, geschwommen. Kommt gehüpft, gekrochen, lasst euch nach Gladbeck tragen. Bringt Fiege-Pils und die Trommeln mit, um den VfL anzufeuern, denn dieses Spiel wird grandios.

Der große Trumpf des VfL und Spieler des Spiels ist heute der zweiarmige Bandit Sascha Behnke: Perücke, Siegerpfeffi und die Gewissheit, richtig geil gezockt zu haben sind seins.

Den Spruch des Tages liefert Springfloh Leo, der zum Stichwort Gossenphilosoph beizutragen hat: Ich bin eher Murat statt Mozart.

Gegen den HSC flüssig aufgespielt haben: David Knorr (TW), Fabi Gohl (TW), Sascha Behnke (6), Leo Hardam (5), Alex Cousen (3), Max Lorenz (3), Sebastian Knihs (2), Max Birkemeier (2/1), Roman Saure (2), Jonas Knaust (1), Matthias Plewnia (1), Gordon Kempkes, Lars Sikorski, Jannik Kocian.

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