Westfalia Scherlebeck 2 – VfL Bochum 17:21 (9:9)
Tatzusammenfassung: Eine gegen irgendein Gesetz verstoßend starke Deckungsarbeit gewinnt dem VfL das Spitzenspiel in Scherlebeck – Beute des gelungenen Raubes sind zwei Punkte und eine temporäre Tabellenführung.
Tatort: Sporthalle Gesamtschule Herten, Fritz-Erler-Straße 1, 45701 Herten.
Tatzeitpunkt: 15.12.2024, 15:00 – 17:00.
Tatbeteiligte: 1. Die erste Mannschaft der Handballer des VfL Bochum, die Stroop-Sieben, die bärbeißige Bande Bochumer Buben, auf Albatros-ähnlichem Höhenflug nach fünf Siegen in Folge. Etwaige Lücken im Federkleid durch den kurzfristigen Ausfall von Schlitzohr Sascha Behnke werden durch Dean Cyprian und Moritz Galbas aus der Zweiten gestopft. 2. Die zweite Mannschaft von Westfalia Scherlebeck, bis dahin mit nur drei Minuspunkten klarer Tabellenführer in der Kreisliga im Handballkreis Industrie. Eine Truppe, die wie die Stadt Herten daherkommt: Hart wie Ruhrpottstahl, unangenehm zu spielen und mit dem Betonmischer für die Deckung im Gepäck.
Tathergang: Zur Begehung der Tat schreitet der VfL gemächlich, führt erst 3:0 und muss beim 3:3 nach 13 Minuten prompt den Ausgleich hinnehmen. Über 4:6 und 6:9 setzt sich die Gastmannschaft immer wieder etwas ab, geht aber „nur“ mit 9:9 in die Pause. Im zweiten Abschnitt trifft Scherlebeck noch zum 10:9, aber dann beginnt die Fabi-Show. Hinter der blauen Wand angelt sich der Gohli Ball um Ball, pariert unter anderem einen Siebenmeter und muss in 16 Minuten nur zwei weitere Tore hinnehmen. Eine rote Karte für Co-Trainer Lars Sikorski, eine Zeitstrafe für Patrick Heyer, alles egal. Näher als das 14:16 fünf Minuten vor dem Ende wird es nicht mehr, im Endspurt brennt der VfL ein kriminelles Finish in den Hallenboden. Fünf Tore in drei Minuten gekrönt von einem Gegenstoß vom Knihser und dem nächsten bodenlosen Jubel – der VfL ist zumindest kurzfristig Tabellenführer.
Abgesehen von dem im elektronischen Spielbericht zu verfolgenden Spielverlauf, sind es drei Knackpunkte, an denen die Sieghoffnungen des Heimteams geräuschvoll zerschellt sind. Auch bei diesem Delikt tritt ein altbekanntes und gefürchtetes Duo erneut auf den Plan. Die „Zwei Säcke Schrauben“, die „Legomänner“, „Drei Schultern, ein Knie und zwei Waden für ein Hallelujah“ – die Spitznamen, die Jannik „Captain“ Kocian und Torben „Aua (ob des Geräusches seiner Gegenspieler)“ Nölting in der Deckungsmitte gesammelt haben, erscheinen in diesem Spiel fast wie Hohn. Die beiden erfahrenen Handballer bauen die blaue Wand im Verbund mit Schnapper Fabi Gohl so effektiv auf, dass die Werfer der Gastgeber reihenweise verzweifeln.
Der halblinke Zielspieler der Hertener läuft neben diesem massiven Innenblock immer wieder in die wartenden Arme des Dampfplauderers und Chefmaurermeisters Patrick Heyer, dessen liebevolle Umarmung gerüchteweise bereits von manchen Krankenkassen als Betäubungsmittelalternative akzeptiert wird.
Besondere Beobachtung empfiehlt die Staatsanwaltschaft zudem für den als „Happy“ bekannten Max Lorenz, der seinen perfiden Spitznamen aus dem süffisanten Lachen gewinnt, welches er nach waffenscheinpflichtigen Rückraumkrachern aufsetzt. Zum Tatzeitpunkt schlagen insgesamt sechs dieser Granaten im Tor der Scherlebecker ein.
Das in der Deckung sicherlich stärkste Saisonspiel kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, der VfL hat sich eindrucksvoll in die Saison reingebissen und grüßt zur Weihnachtspause ziemlich weit oben in der Tabelle. Nach den Weihnachtstagen kommt beim Stelldichein in der Festung am Lohring mit dem TV Gladbeck 2 der Tabellenführer zu Besuch. Anwurf im absoluten Spitzenspiel 1 gegen 2 ist um 19:00, beste Handballzeit also.
Die wichtigste Zeugenaussage des Tages liefert Nachwuchshoffnung und Zukunfts-VfLer Phillipp: Wer macht jetzt die Scherben weg?
Genug Scherben verursacht haben die Hauptverdächtigen im Fall „Temporäre Tabellenführung“. Hinten gemauert, vorne geballert – von Schwarzarbeit bis zu gefährlicher Körperverletzung mit Punktverlustfolge haben Fabi „Gohlinho“ Gohl und Max „Happy“ Lorenz das gesamte Deliktregister einmal abgerissen und wurden, um die Arbeit der Behörden zu erschweren, bereits mit entsprechender Verkleidung ausgestattet.
Scherlebeck zu Scherben verwandelt haben: Fabi Gohl (TW), Max Birkemeier (3), Patrick Heyer, Moritz Galbas, Lars Sikorski, Dejan Sebesic (1), Mark Stinn, Max Lorenz (6), Sebastian Knihs (1), Dean Cyprian (2), Matthias Plewnia (3), Jannik Kocian (3), Torben Nölting.