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Spielberichte 1. Herren

Zuhause zurück in der Spur

VfL Bochum – TuS Bommern III 31:20 (16:10)

Für Fixe: Nach der saftigen Auftaktklatsche auf Schalke spielt der VfL gegen den Gast aus Bommern souverän seinen Stiefel herunter und behält beide Punkte deutlich in Bochum.

Spieltag Zwei in der Kreisklasse und nach der Auftaktniederlage mit gemeinschaftlicher Leistungsverweigerung steht das Team unter der Ägide von Trainer Stroop bereits mit dem breiten Rücken zur Wand. Mehr noch als das Ergebnis sorgt der Auftritt auf der Platte für Sorge und setzt die Bochumer Recken im Heimspieldebüt unter Zugzwang.  Unter der Woche waren dementsprechend im Training klare Worte gefunden worden und die erhöhte Intensität sollte sich auch auf dem Spielfeld wiederfinden. Eine blaue Wand, die den Namen auch verdiente, und ein konsequenterer Abschluss sind die Zutaten, aus denen Erfolg entstehen könnte, muss der VfL doch die dem Handball innewohnende Unerbittlichkeit und Härte wiederfinden.

Gegner in der nagelneuen, vom Architekten mit dem genialen Motto „Türen statt Tribüne“ designten Halle war die Drittvertretung des TuS Bommern. Der Gast war zwar mit dem richtigen Bier angereist, konnte die Klasse in der Vorsaison aber nur durch den Zwangsabstieg der „Zweiten“ des VfL entgehen. Sportlich waren die Voraussetzungen also geklärt, jetzt ging es vor den Augen eines laut- und meinungsstarken Bochumer Anhangs aufs Ganze.

Raus aus dem Konjunktiv, rein ins Flutlichtspiel. Der Gastgeber startet noch etwas behäbig, kassiert die erste Bude durch den flinken Halblinken der Gäste und knallt vorne den ersten Ball Richtung Hallendecke. Auch zwei weitere Gegentore und ein 1:3 nach vier Minuten bringen die Männer in Dunkelblau aber nicht aus der Ruhe und drei Minuten später hat Schnapper David Knorr Rechtsaußen Matthias Plewnia zweimal im Tempospiel bedient, bevor Linksaußen Max Birkemeier nach eigener Balleroberung den dritten Gegenstoß zum 4:3 in die Maschen hämmert. Kurz geschüttelt, Kurs korrigiert. Bommern kann beim 5:4 in der 10. und nach eigener Auszeit beim 8:6 in der 17. Minute dranbleiben, weil die Bochumer Chancenverwertung ausbaufähig ist und der VfL sich erst an die lockere Linie des stringent pfeifenden Schiedsrichters gewöhnen muss. Schnellere Beine in der Deckung und ein Knorrwart, der dem Linksaußen der Gäste mehrere Bälle hintereinander abkauft, legen den Grundstein für einen schnellen 5:1-Zwischenspurt auf 13:7 in der 20. Minute. Einige der seltenen technischen Fehler und Unaufmerksamkeiten in der Deckung später zieht es die Mannschaften aber trotzdem „nur“ mit 16:10 in die Kabine.

Ohne den gewohnten Geruch von altem Schweiß und neuem Deo in der Nase gibt es zum vielzitierten Pausentee wenig Gesprächsbedarf. Wie das Spiel in Halbzeit Zwei ausgeht, liegt allein in den heute harzfreien Händen der Bochumer Jungen. Wenn die Spannung weiter hochgehalten wird, steht der gelungenen Heimpremiere wenig im Weg.

Aus der Kabine kommt der Gastgeber mit dem Fuß weiter auf dem Gaspedal. Schnelle Tore schrauben das Ergebnis auf 18:10, bevor die erste von insgesamt vier Zeitstrafen gegen die Bochumer in Halbzeit Zwei das vorher hohe Spieltempo an die Kette legt. Bis zum 25:16 in der 48. Minute wogt das Spiel langsam hin und her, wobei sich der VfL über 21:13 und 23:14 nicht entscheidender absetzen kann. Dann kommt der Kreisläufer der in dunkelgrün gehüllten Gäste gegen den gnadenlos in die Lücke im Gegenstoß ziehenden Matthi zu spät und darf nach der innigen Umarmung im Vollsprint einen Platz zum Nachdenken auf der Tribüne suchen. Über 26:16 trudelt das Spiel, welches trotz der roten Karte nicht hitzig wird, bis zum 31:20 aus. Den Schlusspunkt setzt eine Minute vor der Sirene mit Matthias Plewnia erneut der Mann des Tages.

Bochum hat sich berappelt, seine Klasse auf die Platte gebracht und souverän zwei Punkte eingefahren. Eine körperlich robuste und konzentrierte Mannschaftsleistung bringt gegen den unterlegenen Gast aus Bommern den VfL wieder in die Spur, wobei sich in den kommenden Wochen erst noch zeigen muss, wie viel diese zwei Punkte wert sind. Am kommenden Wochenende gastiert mit dem VfL Gladbeck 2 der Bezwinger des FC Schalke in der neuen Festung, Anwurf ist um 14:30.

Unter den Jubelrufen der Mannschaft wird der von seiner braungebrannteren Hälfte „Mottek-Matti“ getaufte Matthias Plewnia Spieler des Spiels, der vor allem durch seine einem Treffer mit dem Vorschlaghammer gleichende Kompromisslosigkeit im Angriff überzeugen kann.

Nach der Wahl lässt der Zypressengewächs-Connaisseur und Wacholder-Boy Mark Stinn noch den Spruch des Tages aus der Kauleiste plumpsen: „Ich mag das Gefühl von was Kleinem in der Hose“. Angetrieben vom den verhinderten Torben Aspöck auch musikalisch passend vertretenden Kabinen-DJ und Aushilfskameramann Jonas Knaust rundet die Truppe den Abend noch bei einem Kaltgetränk im Bermuda-Dreieck ab.

Für den VfL die Intensität wiedergefunden haben: David Knorr (TW), Fabi Gohl (TW), Matthias Plewnia (6), Flemming Hensen (5), Lars Sikorski (4/3), Jannik Kocian (4), Sebastian Knihs (3), Gordon Kempkes (3), Max Birkemeier (2), Niklas Willrodt (2), Patrick Heyer (2), Gian-Luca Nunes Vetra.

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