HSG Schalke 04/96 – VfL Bochum 22:22 (12:10)
Am Sonntag ging es nach Gelsenkirchen zur Drittvertretung von Schalke. Wie zu erwarten war, trafen wir dort auf eine Mannschaft von Altinternationalen, die nicht unbedingt im vollen Training stehen, aber mit viel Handballerfahrung aufwarten können. Nun hieß es die kompakte Deckung des Gegners zu knacken und in der Abwehr die individuelle Klasse des Gegners nicht zur Geltung kommen zu lassen.
Betrachtet man nun die beiden Halbzeiten, so war die erste Halbzeit eher die Halbzeit von Schalke. In den ersten Minuten spielte der Gegner viele einfache Angriffe über den Kreis, den wir nicht in den Griff bekamen. Auch die Halbspieler und der Linksaußen kamen zu leichten Toren, weil unsere Deckung nicht den richtigen Zug ins Spiel bekam. Der Angriff musste sehr viel für jedes Tor investieren. Zum Glück konnten wir uns auf die Treffsicherheit von Moritz und Tobi verlassen, die es uns ermöglichten das Spiel offen zu gestalten. Doch mit fortschreitender Spieldauer konnte sich die Schalker Tor für Tor absetzen und führten zwischenzeitlich mit 5 Toren. Erst in den letzten Minuten der 1. Halbzeit konnten wir durch einen besseren Zugriff in der Deckung den Rückstand auf 2 Tore verkürzen. Trotz alledem ging die 1. Halbzeit verdient an den Gastgeber.
Natürlich wollten wir uns nicht aufgeben und versuchten die Schwächen des Gegners besser zu nutzen. Und so ging es in die 2. Halbzeit. In den ersten Minuten sah es erst nicht so aus, dass wir das Spiel sofort drehen könnten. 2 Fehlwürfe von uns und Schalke führte wieder mit 4 Toren. Doch nun zeigten wir wieder unser kämpferisches Gesicht. Wir drehten das Spiel von 15:12 auf 15:18. Ein fantastischer Lauf, der Schalke aus dem Tritt brachte. Endlich kamen wir zu leichten Toren auf allen Positionen und die Deckung stand perfekt. Schalke haderte erst mit sich und mit dem Schiedsrichter. Doch in den letzten 10 Minuten wurde es nochmals richtig spannend. Im Angriff schwanden, auch wegen des hohen Tempos und der kraftraubenden Aufholjagd, die Kräfte, und es wurden einige Bälle leichtfertig hergegeben. Die Schalker besannen sich auf ihre individuelle Klasse und konnten durch schöne Einzelaktionen den Abstand immer mehr verkürzen. 5 Minuten vor dem Ende hatte Schalke den Ausgleich geschafft und die erste Chance wieder auf 21:20 zu erhöhen, doch scheiterten sie beim 7 m und dem freien Nachwurf am gut aufgelegten Torhüter Michael Meltzer. Der VfL versuchte alles, das Spiel nicht komplett aus der Hand zu geben und ging noch 2-mal in Führung, doch Schalke schaffte 40 Sekunden vor Ende den Ausgleich zum 22:22. Der letzte Angriff wurde dann trotz guter Ansätze von den geschätzten 200 Jahren Handballerfahrung geschickt unterbrochen, sodass der VfL die 2. Halbzeit zwar mit 10:12 für sich entscheiden konnte, aber in der Summe sprang halt nur ein Punkt beim 22:22 heraus.
Fazit: Ein klarer Punkt gewonnen und einen verlorenen, aber die Mini-Serie von 3 Spielen ohne Niederlage bleibt erhalten.
Den Spielbericht schrieb Michael Meltzer