Vfl Bochum – HSC Haltern-Sythen 3 37:22 (19:9)
Samstagabend, 19:00, der VfL tritt an zu Spiel Eins nach Olfen. Hier sei auch die letzte Erwähnung an dieses Spiel angebracht. Nach einer guten Trainingswoche stand beim Heimteam die Verteidigung und ein Stück die Wiederherstellung der Festung am Lohring auf dem Plan. Lediglich die Verletzten- und Abwesendenliste machte dem Trainergespann aus David „Bomber“ Stroop und Rob „Rob 1-100 Fischer“ Fischer ein Stück zu schaffen. Gerade auf Rückraum Rechts sorgten der langzeitverletzte Marius und der abwesende Patrick für akute Personalnot. Dank gebührt wie fast in jeder Woche der zweiten Mannschaft, aus der Youssef und Pascal sich in den Dienst des Vereins stellten. Immerhin kehrte Jannik Kocian wieder in die Rückraummitte zurück und übernahm von Anfang an Regie.
Auf der Platte nahmen sich die Gäste aus Haltern, die ähnliche, wenn nicht gar noch größere Personalprobleme hatten, und die Fischer-Sieben erstmal gute fünf Minuten, um zu später Stunde auf Betriebstemperatur zu kommen. Sowohl der Torwart der Halterner als auch Dennis in der Kiste der Bochumer konnten mit den ersten Paraden auf sich aufmerksam machen. Doch obwohl der in weiß gekleidete Gast aus Haltern mit 0:1 und 1:2 in Führung ging, zeigte sich, dass die Musik heute nur vom in Blau gekleideten Heimteam gespielt wird. Der VfL wurde schnell stärker, zog merklich das Tempo an und spielte sich über die erste und zweite Welle konsequent einen Vorsprung heraus. Gerade die heute variabel beide Seiten bespielende Flügelzange aus Leo und Daniel hatte richtig Bock auf die Mischung aus schnellen, konsequent abgeschlossenen Gegenstößen und schönen Toren aus der Ecke. Da auch die Abwehr dem in Nichts nahestand und vieles, was durch die blaue Wand kam, Beute des Torhüters wurde, setzte sich das Heimteam bis zur Pause auf 19:9 ab. Die Weichen waren gestellt auf Schützenfest, nur die Lok musste im zweiten Durchgang noch ordentlich befeuert werden. Der einzige Wermutstropfen in der ersten Halbzeit war die erneute Verletzung von Jannik, der bereits nach knapp zehn Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, von da aus allerdings immerhin stets die Mannschaft anfeuerte.
Aus der Kabine kam der VfL mit der Maßgabe, das Tempo hochzuhalten und weiterhin stark und vor allem mit viel Tempo aus einer stabilen Abwehr zu kommen. Das gelang auch weiterhin gut. Über 23:9 und 28:12 konnte sich die Abwehr vor einem guten Torwart auszeichnen, während im Angriff insbesondere der Rückraum für die Halterner zu schnell und zu direkt spielte. Bis zum Ende setzten sich die Bochumer nicht noch deutlicher ab, ließen Haltern in der Abwehr gewähren und schalteten den Tick zu früh in den Feierabendmodus. Am Ende ging der VfL mit einem der Leistung angemessenen und auch in der Höhe absolut verdienten 37:22 von der Platte und hatte die Mauern der Festung am Lohring nicht nur gestärkt, sondern über dem Turm auch die blau-weiße Flagge des VfL aufgezogen.
Das Spiel zeigt eindeutige Ähnlichkeiten mit einem Pils aus dem Hause Fiege. Die herbe Verletzung von Jannik, das prickelnde Offensivspiel und die erfrischend vorgetragenen Gegenstöße mit hinreichendem Bumms sorgten für ordentlich Spaß. Wie der milde Hopfenblütentee von Moritz eben. Aus dem Spiel kann der VfL neben der guten Laune und dem von der Handballerseele mit Mach 3 geballerten Frust vor allen Dingen mitnehmen, dass man auch mit einer löchrigen Personaldecke dann erfolgreich Handball spielen kann, wenn die Trainingszeiten ordentlich genutzt werden. Spieler des Spiels wurde Leo, der mit elf Buden gezeigt hat, wie wertvoll er für die Mannschaft ist und wie wichtig Variation gerade im Rückraum sein kann.
Nach dem erfolgreichen Spiel gings dann relativ geschlossen nach Wattenscheid, des Pascal-Patricks Wiegenfeste aufmischen (Spoileralarm: Überraschung gelungen, Patient vollgeharzt). Nächste Woche geht es für die wieder etwas erstarkte VfL-Truppe ins Lokalderby nach Riemke. Sonntag Mittag in der Böllhalle könnte das ein heißer Tanz gegen Menschen werden, die zwar das richtige Bier trinken, allerdings das falsche Trikot tragen.
Für den VfL Haltern aus der Halle geschossen haben: David Peters (TW), Dennis Kocian (TW), Jannik Kocian, Niklas Willrodt, Torben Aspöck (2), Pascal Cyprian (1/1), Julius Kirschner (6), Leo Hadram (11), Dominik König (8), Daniel Verhoeven (8), Youssef Bolljalala.