DSC Wanne-Eickel: VfL Bochum 22:27 (7:16)
Sonntagmorgen, 10:30, mitten in der Nacht in einer Sporthalle in Wanne. Die aus Bochum angereisten Gäste gähnen – noch- , haben aber den Willen im Gepäck, die zwei Punkte gegen Scherlebeck aus dem letzten Spiel zu untermauern. Gegen den Tabellenführer aus Wanne sollte aus einer soliden Deckung heraus insbesondere der Achse Mitte-Kreis der Zahn gezogen werden. Im Hinspiel war es insbesondere diese Achse gewesen, die die einzigen zwei Punkte in dieser Saison aus der Festung Lohring entführt hatten.
Auf dem Platz ging es los wie die Feuerwehr. Vorne konnten wir mit dem 1:0 das erste Tor der Partie erzielen und über zwei Siebenmeter nachlegen. Bereits zu Beginn zeigte sich, wie heute gepunktet werden konnte. Die Abwehr rührte Beton an und die Tore zum 1:1 und 2:3 der Gastgeber in Schwarz-Gelb waren Abpraller, die dem VfL durch die Finger rutschten. Bis zum 4:6 konnte Wanne die Partie noch offenhalten, dann aber legte der VfL den Schalter um. Die von Trainer Rob oft beschworene blaue Wand ließ ihre Muskeln spielen, war beweglich auf den Beinen und kompromisslos bei Kontakt. Kreisanspiele wurden oft abgefangen und hinter dieser Abwehr schwang sich der Bochumer Keeper zu großer Form auf. Rückraum, Kreisanspiele, Würfe von Außen – was nicht in den wachsamen Händen der Deckungsspieler landete, blieb an den Gräten des Keepers hängen. Zwei einfache Tore im Angriff zwangen Wanne zu einer Auszeit, die den Lauf der Bochumer nicht im Ansatz verlangsamte. Die Bank und Abwehr verwandelten den Platz in ein Tollhaus und den Wannern war die Ratlosigkeit anzusehen. Zwölf lange Minuten gelang dem Tabellenführer kein Tor, während der VfL vorne die Lücken in der Abwehr mit druckvollem Spiel nutzen konnte und sich auf 14:4 absetzte. Bis zur Pause konnte sich Wanne berappeln, lief beim Pausenpfiff aber immer noch einem 16:7-Rückstand hinterher.
In der Pause wurde angemahnt, die Spannung hochzuhalten und die Partie mit der gleichen Ernsthaftigkeit und dem gleichen Kampfgeist zu Ende zu bringen.
Das Geschehen in der zweiten Hälfte ist schnell erzählt. Wir können die Spannung hochhalten, unseren Vorsprung über 10:20 und 15:22 kommt Wanne beim 17:23 wieder auf sieben Tore heran. Dass das Spiel in den letzten zehn Minuten nicht noch einmal spannend wird, liegt an den Stärken, die der VfL heute ausspielt. Der Torwart schnappt sich einen Gegenstoß, vorne landen zwei Bälle im Tor und damit ist der Drops endgültig gelutscht.
Bochum nimmt zwei Punkte mit in den schönen Süden und hat gezeigt, dass die Leistung aus dem Scherlebeck-Spiel keinesfalls ein Einzelfall war. Der Star war heute die Mannschaft. Jeder hat sich in der Deckung reingeworfen, das Zusammenspiel zwischen Torwart und Abwehrreihe hat herausragend funktioniert. Vorne haben besondere die wenigen Fehler und das konsequent druckvolle Spiel für den Sieg gesorgt. Ein großes Lob geht auch an die Spieler, die sich heute viel auf der Bank wiedergefunden haben. Eure Unterstützung und Motivation war mitendscheidend für den Sieg. SO geht Mannschaft.
Am nächsten Wochenende kommt Ruhrbogen in den Lohring. Mit den Hattingern hat man in dieser Saison aus Pokal und Hinrunde noch ein truthahngroßes Hühnchen zu rupfen. Um 16:30 fliegt die Harzkugel durch die Halle, leckere Currywurst und kühles Fiege inklusive.  Kommt vorbei, wird spaßig.
Zwei Frühaufsteherpunkte dem Tabellenführer entrissen haben: David Peters (TW), Dennis Kocian (TW), Max Birkemeier (12/6), Daniel Verhoeven, Julius Kirschner (3), Youssef Bolljalala (1), Jan Horenkamp (2), Paul Ruppersberger, Jannik Kocian (6), Mark Radtke, Torben Aspöck (2), Fabian Stenmanns (1), Pascal Cyprian.