VfL Bochum – PSV Recklinghausen 3 33:21 (18:11)
Neues Jahr, neues Glück. Nachdem unter der Woche zum Trainingsstart gefühlte fünf Kilo Winterspeck pro Spieler auf die Platte geschleppt wurden, sollte gegen den Gast aus Recklinghausen die Serie von drei Siegen in drei Spielen ausgebaut werden.
Auf ungewohntem Geläuf an der Dördelstraße in Langendreer – ein faktisches Auswärtsspiel als Heimmannschaft – stand das erste Ligaspiel des neuen Jahres an. Samstag Nachmittag, 16:30 – eigentlich beste Voraussetzungen, um engagiert und ausgeruht die letzten Spiele einer langen Hinrunde anzugehen.
Denkste. Auf der Platte zeigte sich zu Beginn, dass die lange Pause und das reichhaltige Weihnachtsessen durchaus Spuren hinterlassen hatten. Im Angriff waren wir zu behäbig, präsentierten uns nicht druckvoll und luden den Gegner zu einigen Gegenstößen ein. Da auch die Deckung noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht war und dem Rückraum der Recklinghausener immer wieder zu viel Freiraum ließ, hieß es nach den Anfangsminuten 2:4 für die Gäste.
Dann hatte uns die grellgrüne Trikotfarbe der Gegenmannschaft aufgerüttelt und Aktion um Aktion wurde die Leistung besser. In der Deckung stand man massiver und beweglicher, ging die Rückraumspieler körperlicher an, so dass diese weite Wege gehen mussten. Kam doch mal ein Wurf durch die blaue Wand, wurde dieser immer öfter Beute des gut aufgelegten Torhüters. Auch im Angriff suchten wir mit dynamischerem Spiel öfter die 1-gegen-1-Situationen und konnten dort Tor um Tor erzielen. Nach 19 Minuten erzielte der Gast mit dem 9:8 sein letztes Törchen für knappe 10 Minuten. In dieser Phase lief im Spiel der Recken in Blau, die zum ersten Mal die neuen Trikots präsentieren konnten, vieles zusammen. Der Torhüter vernagelte das Tor, schnelle Beine in der Deckung provozierten technische Fehler, die in einer konsequent gespielten ersten und zweiten Welle zum Torerfolg führten. Als in der 28. Minute Recklinghausen wieder treffen konnte, hatten sich die Bochumer durch einen 6:0-Lauf auf 15:8 abgesetzt und eindrucksvoll gezeigt, dass die Punkte der Heimmannschaft gehören sollten.
Bis zum Pausenpfiff wogte das Spiel hin und her, beide Mannschaften spielten schnell und gingen somit mit 18:11 in die Pause.
Beim Pausentee wurde klar gemacht, dass Recklinghausen aus dem Positionsspiel gegen eine bewegliche Deckung wenige Lösungen anbieten konnte und die Abwehr weiter Präsenz zeigen musste. Auch das Spiel nach vorne sollte weiter forciert werden. Dabei sollten nur die Augen für den mitlaufenden Nebenmann häufiger offen gehalten werden.
Nach der Pause gingen die ersten Minuten aber wieder an die Gäste. Diese kamen stärker aus der Kabine, waren hinten griffiger und konnten über schnelleres Spiel auf 18:13 und 19:15 die Lücke verkleinern. Dass das Spiel nicht mehr spannender wird, liegt am VfL. In der Deckung können wir uns nach sieben gespielten Minuten wieder stabilisieren, lassen wie in Halbzeit 1 weniger Bewegung aus dem Positionsspiel zu und können die gewonnenen oder gehaltenen Bälle schnell nach vorne tragen und einfache Tore machen. Als Recklinghausen nach 43 Minuten beim Stand von 23:15 einen Siebenmeter vergibt, ist das Spiel bereits lange wieder in trockenen Tüchern.
Wie in der ersten Halbzeit schafft der Gastgeber es auch im zweiten Durchgang fast zehn Minuten gegentorfrei zu bleiben und mit einem 5:0-Lauf den endgültigen Deckel auf die Partie zu machen.
In der Schlussviertelstunde halten wir die Konzentration hoch, spielen weiterhin schnell und zeigten mit einigen Passstaffetten und uneigennützigen Abspielen in unmittelbarer Tornähe noch was fürs Auge. Mit einem direkt verwandelten Freiwurf nach Abpfiff setzten wir als passender Schlusspunkt die Kirsche auf die Torte.
Alles in allem haben wir gezeigt, dass wir in der handballfreien Zeit um Weihnachten nichts verlernt haben. Auch wenn am Anfang noch ein wenig Sand im Getriebe war, hat die Mannschaft eindrucksvoll bewiesen, wozu sie insbesondere in der Deckung in der Lage ist. In Kombination mit schnellem Spiel nach vorne geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung.
Nach einem 8-0-Lauf in den letzten vier Spielen sind wir auch in der Tabelle langsam nach oben gewandert, rangieren dort momentan auf Rang 7.
Nächstes Wochenende geht es für die Recken in Blau nach Herbede, wo mit einem Sieg ein weiterer Tabellenplatz gut gemacht werden könnte. Anwurf in Herbede ist um 14:00.
Die ersten zwei Punkte 2018 für den VfL gewonnen haben: David Peters (TW), Matthias Düllberg (TW), Max Birkemeier (7/4), Daniel Verhoeven (4), Julius Kirschner (4), Yousseff Bolljalala, Alexander Neumann (6/4), Paul Ruppersberger (3), Jannik Kocian, Dominik König (3), Torben Aspöck (3), Fabian Stennmanns (3).